Pilotprojekt für weitere Standorte
Im Rahmen des Maßnahmenplanes zur Hochwasservorsorge konnten nun in Antweiler am Hühnerbach die Arbeiten zum Aufbau eines Treibgutrechens erfolgreich abgeschlossen werden. Der Rechen befindet sich rund 150 Meter oberhalb der Furt im Bereich der Antweiler Bachstraße.
Der weit genug von der Ortschaft entfernt gewählte Standort des Treibgutrechens ist besonders effizient in Bezug auf die Rückhaltewirkung und ist besonders gut zu erreichen. Dieser Faktor ist für den einwandfreien Betrieb wichtig, um regelmäßig räumen und kontrollieren zu können.
Es wurde eine möglichst naturnahe Bauweise ausgewählt: 4 Meter lange Holzstämme mit einem Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern wurden über die gesamte Gewässerbreite zu etwa 1,5 bis 2 Meter unter der Geländeoberkante (Gewässersohle) einbetoniert, um genug Widerstandsfähigkeit zu gewinnen.
Als langlebige und widerstandsfähige Hölzer wurde heimisches Eichenholz verwendet, welches sich besonders gut eignet und sich ideal in das Landschaftsbild einfügt. Die Anordnung von 14 Stämmen in einseitig schräger Anordnung soll die regelmäßige Beräumung sichern und erleichtern. In dem Bereich vorhandene Erlen konnten teilweise erhalten bleiben und dienen damit als „Lebendrechen“. So konnte Natur erhalten und multifunktional genutzt werden.
Zum Abfangen einer erhöhten Erosion bei einem Flutgeschehen wurde eine Sohl- und Ufersicherung angelegt. Dabei wurde der Eingriff in die Natur und den Sohlhaushalt so gering wie möglich gehalten. Auf diese Weise stellt die Konstruktion kein Wanderhindernis für die Lebewesen dar.
Das Ziel der Rechenkonstruktion ist es, anfallendes Treibgut aus dem Einzugsgebiet des Hühnerbachs abzufangen und zurückzuhalten, bevor dieses die Ortschaft erreicht. Denn wird das Treibgut nicht zurückgehalten, kann es zu Verklausungen an den Engstellen des Gewässers kommen. Das Wasser kann die Engstelle nicht mehr passieren und beginnt sich zu stauen –erhöhte Wasserstände und damit verbundene kritische Überschwemmungen können die Folge sein. Löst sich die Verstopfung/ Verklausung plötzlich, können schlagartig und schwallwellenartig freigegebene Wassermassen ebenfalls zu enormen Schäden führen.
Guido Nisius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, nahm den Treibgutrechen in Augenschein und hofft, dass eine solche Konstruktion auch an weiteren Bachläufen zur Hochwasservorsorge effektiv beitragen kann: „Wir sehen den Treibgutrechen in Antweiler auch als Pilotprojekt an“, so Nisius. „Verläuft die Umsetzung unkompliziert, kann auf die Erfahrungswerte daraus zurückgegriffen werden und solche Projekte - an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasst - an weiteren Standorten umgesetzt werden“.
Vor dem Bau | Nach Fertigstellung des Treibgutrechens |