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Gemeinsam erinnern – Zweite Gedenkstele des Erinnerungsweges in Dorsel enthüllt


Mehr als dreieinhalb Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe an der Ahr ist am 7. Februar 2025 in Dorsel eine weitere Gedenkstele des „Weges der Erinnerung“ enthüllt worden. Die Stele steht in unmittelbarer Nähe des Campingplatzes, auf dem in der Nacht vom 14. Auf den 15. Juli 2021 sieben Menschen ums Leben kamen. Die Gedenkstele ist Teil des „Weges der Erinnerung“, der entlang der Ahr, von der Quelle bis zur Mündung, an die Opfer der Flut erinnert bzw. erinnern soll.

Die Enthüllung fand in Anwesenheit zahlreicher Gäste statt, darunter Angehörige der Opfer, Einsatzkräfte sowie Vertretungen aus Politik und Verwaltung. Besonders im Mittelpunkt stand das Gedenken an die 19-jährige Feuerwehrfrau Katharina Kraatz aus Barweiler. Sie war in der Flutnacht im Einsatz und blieb an der Seite einer bettlägerigen Frau, um ihr bis zur Rettung beizustehen – beide verloren ihr Leben.

Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz, würdigte Kraatz' selbstlosen Einsatz und sprach von einem außergewöhnlichen Beispiel an Mut und Hilfsbereitschaft: „Für mich ist sie eine Heldin.“

Auch Staatssekretärin Simone Schneider erinnerte in ihrer Rede an die Folgen der Flut und den Zusammenhalt in der Region: „Es sollte das Gefühl bleiben, dass wir etwas schaffen können, wenn wir zusammenstehen.“

Guido Nisius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, würdigte in seiner Ansprache die Bedeutung des Erinnerns und der Solidarität: „Diese Gedenkstele steht nicht nur für die tragischen Verluste, die die Flut gebracht hat, sondern auch für den Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft, die in den schweren Tagen danach spürbar waren. Es ist wichtig, diese Erinnerung lebendig zu halten – für die Hinterbliebenen, aber auch als Mahnung für die Zukunft.“

Der „Weg der Erinnerung“ ist Teil des Projektes „MemoriAHR“, das entlang der Ahr an die Ereignisse der Flutnacht und deren Folgen erinnert. Jede Stele ist mit Informationstafeln ausgestattet und enthält einen QR-Code, der zur digitalen Plattform „MemoriAHR“ führt. Dort können Besuchende Zeitzeugenberichte, Bilder und Dokumentationen abrufen.

Hervorgehoben wurde auch die ehrenamtliche Arbeit der Bürgerinitiative unter der Projektleitung von Annette Holzapfel. Die Stelen wurde in enger Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden und Anwohnenden gestaltet. Für Dorsel steuerten die Wehrführer Jürgen Raths und Bernhard Voss die Texte und Bilder bei.

Zusätzlich bietet das Projekt eine virtuelle Ausstellung auf dem Portal „Kreuz, Rad, Löwe – Kulturerbe Rheinland-Pfalz“, in die Erlebnisberichte aus flutbetroffenen Orten sowie Filme von Utz Kastenholz mit Zeitzeugen abrufbar sind.

Die Verbandsgemeinde Adenau bedankt sich bei allen Beteiligten, die dieses Projekt ermöglicht haben, und lädt dazu ein, den „Weg der Erinnerung“ zu besuchen, ob vor Ort oder im Internet: