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Wiederherstellung der Gewässer: Hochwasserschutz und Naturschutz vereint


In der jüngsten Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses der Verbandsgemeinde Adenau wurde das umfassende Wiederherstellungskonzept für die Gewässer III. Ordnung vorgestellt. Nach den verheerenden Schäden durch die Flutkatastrophe 2021 hat die Verbandsgemeinde Adenau in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Ingenieurbüro ein detailliertes Maßnahmenpaket erarbeitet, um die betroffenen Gewässer ökologisch aufzuwerten und widerstandsfähiger gegenüber möglichen künftigen Hochwasserereignissen zu machen.

 

Die Flutkatastrophe hinterließ auch deutliche Spuren an den kleineren Gewässern. Besonders betroffen waren neben den größeren Gewässern II. Ordnung (Trierbach, Adenauer Bach, Ahr) vor allem auch die kleineren Gewässer III. Ordnung. Die extremen Wassermassen und hohen Fließgeschwindigkeiten führten zu Tiefenerosionen, die das Flussbett stark auskolkten, Uferabbrüchen, die die Stabilität der Gewässer gefährdeten, Geröll- und Treibgutansammlungen, die den natürlichen Wasserfluss blockierten und zur Zerstörung baulicher Anlagen, wie Ufersicherungen und Mauerwerke. Diese Schäden beeinträchtigen nicht nur die ökologische Funktion der Gewässer, sondern stellen auch ein erhöhtes Hochwasserrisiko dar.

 

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde das umfangreiche Wiederherstellungskonzept erarbeitet. Das Konzept basiert auf einer detaillierten Bestandsaufnahme und Defizitanalyse der betroffenen Gewässer. Ziel ist es, nicht nur die ursprüngliche Gewässerinfrastruktur wiederherzustellen, sondern auch eine langfristige Resilienz gegenüber Extremwetterereignissen zu gewährleisten.

 

Das beauftragte Ingenieurbüro stellte in der Sitzung detaillierte Pläne und Dokumentationen zur Umsetzung vor. Es wurde betont, dass die enge Zusammenarbeit mit Fachbehörden, insbesondere der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord), entscheiden für den Erfolg der Maßnahmen ist.

 

Das Untersuchungsgebiet umfasst dabei eine Gesamtlänge von 55,95 Kilometern, in denen insgesamt 45 Gewässer betrachtet wurden. Daraus resultierten 442 Maßnahmenvorschläge, die nach Priorität und Dringlichkeit sortiert wurden.

 

Die geplanten Maßnahmen enthalten unter anderem die Anhebung der Gewässersohlen, um Erosionen zu verhindern, die Beseitigung von Geröll- und Treibgutablagerungen, um den natürlichen Abfluss zu verbessern, die Sicherung und Stabilisierung der Uferböschungen, um erneute Abbrüche zu vermeiden, die Schaffung von Retentionsflächen, um Hochwasser besser bewältigen zu können und den Rückbau instabiler Bauwerke, wenn deren Erhalt nicht sinnvoll ist.

 

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Versetzung der Gewässer in einen naturnahen Zustand, um die ökologische Funktion wiederherzustellen und Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen.

 

An den ersten Gewässerabschnitten, unter anderem am Adenauer Bach, Daufenbach, Hühnerbach, Leimbach, Lückenbach, Stemmbach und Wingertsbach, konnten längst erste Maßnahmen durchgeführt werden. Diese Maßnahmen zeigen bereits positive Effekte auf die Gewässerstruktur.

 

Die Verbandsgemeinde plant, die Maßnahmen schrittweise und unter Berücksichtigung der aktuellen Hochwasserstrategien umzusetzen. Die langfristige Zielsetzung ist eine nachhaltige und widerstandsfähige Gewässerstruktur, die sowohl den natürlichen Wasserhaushalt als auch den Schutz der Anwohner verbessert.

 

Mit dem Maßnahmenpaket ist ein bedeutender Schritt getan, um die Schäden der Flut zu beheben und die Region für mögliche zukünftige Hochwasserereignisse besser aufzustellen.

 

In diesem Zusammenhang hat die Verbandsgemeinde Adenau mehrere Förderungen aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ erhalten, das Bund und Länder für die Beseitigung der Hochwasserschäden vom 14. und 15. Juli 2021 bereitgestellt haben. Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder überreichte zu Beginn des Jahres die entsprechenden Förderbescheide an Bürgermeister Guido Nisius.


Bereitstellung der Information(en): Verbandsgemeindeverwaltung Adenau, Kirchstr. 15-19, 53518 Adenau, Fachbereich Organisation und Verwaltungssteuerung